Im Schutze der Dunkelheit begaben sich einige mutige Recken auf die tückischen Rheinfluten. Kein redlicher Mensch hält sich wärend dieser Zeit auf den Fluten auf! Das Ziel der Fahrt war ungewiss, doch furchtlos trieben die Unverzagten die Schiffe unermüdlich vorwärts. Der Weg führte sie an düsteren Fassaden vorbei und unter schummrig beleuchteten Brücken hindurch. Schwarze Wellen bäumten sich beidseitig der kleinen Schiffe auf, doch die Tapferen liessen sich durch nichts entmutigen! Allerlei Hindernisse mussten überwunden werden, deren Gefährlichkeit durch das dämmrige Licht der Fackeln nicht ausgemerzt werden konnte. Die Flammen warfen gespenstische Schatten an das Ufer und einem unbeteiligten Zuschauer, hätte er sich unter diesen Bedingungen überhaupt nach draussen gewagt, wäre ob dieses Anblickes bestimmt das Herz in die Hose gerutscht. Die grotesken Schatten waren die einzigen Begleiter der Schiffe in der Einsamkeit der Nacht. Das einzige Geräusch waren die Stachelstösse, welche in ruhiger Hast, gleichmässig wie ein Uhrwerk erfolgten. Lautlos schossen die Schiffe durch den nicht vorhandenen Nebel den Rhein hinauf. Bei der Wettsteinbrücke wurden die dunklen Fluten von den Ruderknechten sorgsam beobachtet, bevor sie sich voller Zuversicht auf den Rückweg durch die totengleiche Stille begaben. Zurück im Heimathafen konnten sie ihre müden Knochen mit einer Kürbissuppe wärmen.
Dr Präsidänt